Gebärdensprachen
Österreichische Gebärdensprache (ÖGS) ist eine faszinierende Sprache – für Jung und Alt. In den letzten Jahren ist das Interesse an ÖGS stark gestiegen. Immer mehr hörende Kinder und Erwachsene wollen ÖGS lernen, um sich mit gehörlosen FreundInnen zu unterhalten, mit ihren Babys zu kommunizieren bevor diese sprechen können oder um eine neue Fremdsprache und Kultur kennen zu lernen. Es ist faszinierend in eine neue Welt einzutauchen und eine Sprache zu lernen, die mit den Händen gesprochen wird.
Für gehörlose und hörbeeinträchtigte Menschen ist ÖGS jedoch mehr als nur eine Sprache. Es ist jene Sprache, die sie zu 100% sehen, verstehen, sich somit barrierefrei mitteilen können und ist daher für die meisten - ihre Muttersprache. Sich in einer Sprache fließend ausdrücken zu können - egal ob über die Augen oder die Ohren -, ist die Grundvoraussetzung für das Erwerben und Erlernen von weiteren kognitiven Fähigkeiten und Wissen. Muttersprache muss aber nicht unbedingt heißen, dass man sie von den eigenen Eltern gelernt hat.
Denn: ca. 90% aller gehörlosen Kinder werden in hörende Familien geboren. Diese Familien fühlen sich Anfangs oft hilflos, da sie selbst die Gebärdensprache nicht beherrschen und auch noch nie etwas von einer Gehörlosenkultur gehört haben.
Wichtig für jedes Kind ist, dass Kommunikation mit den Eltern, Familie und Umwelt stattfindet, egal in welcher Form. Entscheidend ist aber auch, dass die Kinder Zugang zu „ihrer“ Sprache bekommen. Der Verein kinderhände hat es sich zum Ziel gemacht die ÖGS bei Kindern als Erst-, Zweit- und Fremdsprache zu fördern.